Montscheinspitze (2106m): Gewagt und gewonnen

Nach zwei eher kleinen Gipfeltouren bei recht trübem Wetter und mehreren sehr schönen Flachlandausflügen konnte mit der Montscheinspitze zumindest die Höhe des erreichten Gipfels wieder deutlich gesteigert werden. Dass dies Anfang Mai durchaus mit einem gewissen Risiko verbunden sein kann, liegt natürlich auf der Hand - vor allem, wenn man sich einen Berg aussucht, der auch im Sommer nicht ganz einfach zu besteigen ist. Aber es sollte eben mal wieder eine "richtige" Bergtour werden, dazu einsam und mit einem richtig schönen Panorama.


Um es gleich vorweg zu nehmen: Letzterer Wunsch erfüllte sich leider so gar nicht. Am Gipfel angekommen gab es leidglich eine kleine Stärkung und eine schnelle Eintragung ins Gipfelbuch, denn die Wolken hatten sich im Laufe des Aufstiegs immer mehr verdichtet und abgesenkt. Dass wir damit auch die Überschreitung würden ausfallen lassen, war schnell klar. Denn bei sich verschlechterndem Wetter wollten wir weder die schrofige Ostflanke abklettern, noch die unbekannte Südseite erkunden - und dabei unter Umständen auf Verhältnisse treffen, die ein Umkehren hätten notwendig machen müssen. Denn insgesamt war die Schneelage auch im steilen Gelände noch so üppig, dass wir mehrmals entweder ausweichen oder vorsichtig queren mussten.

Tolle Krokuswiese am Schleimssattel - noch ist der Himmel blau...

Erster Blick zur Montscheinspitze

Falzthurnjoch und Bettlerkarspitze

Hohe Gans, Seebergspitze und Achensee

Blick in die Gipfelflanke: Der Aufstieg erfolgt links der markanten Schneerinne

Wolkensuppe am Gipfel

Vorsichtiges Abklettern in bröseligen Schrofen - hier abseits des Wegs, um ein Schneefeld zu umgehen

Highlight beim Abstieg: Eine große Gruppe Steinböcke

Lärchenknospe

Trotz des eher ungemütlichen Gipfelaufenthaltes war die Tour aber auch gerade deswegen ein Erlebnis, das Glücksgefühle produzierte. Sich immer weiter tasten, auch wenn das Erreichen des Gipfels fraglich ist, die vorgefundenen Verhältnisse immer wieder neu beurteilen und im steilen Gelände auch abseits des Weges die Nerven behalten - das sind Dinge, die für mich (natürlich neben anderen Dingen - es muss ja nicht immer so adrenalingetränkt sein) einen "erfüllten" Bergtag ausmachen. Und wenn es dann doch noch mit dem Gipfel klappt, ist die Freude umso größer. Den gebührenden Abschluss fand die Tour anschließend im Gasthaus "Gernalm" bei Spinatknödel mit zerlassener Butter und Salat, Schweizer Wurstsalat, einem kühlen Hellen und einer erfrischenden Spezi.
  • Tourdatum: Dienstag, 01.05.2018
  • Zeitbedarf (ohne Pausen): 3 Stunden für den Aufstieg, knapp 2,5 Stunden für den Abstieg 
  • Höhenmeter: 1000

Kommentare

  1. Glückwunsch! Ich hätte nicht gedacht, dass diese Tour Anfang Mai schon wieder ging. Da habt Ihr offensichtlich das Beste aus den Verhältnissen gemacht.

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    1. Danke dir! Wie ich sehe, bist du ja auch wieder fleißig unterwegs. Schön, von deinen Touren zu lesen :)

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