After Work: Brecherspitz über Ostgrat/Ostflanke

Es ist der vorerst letzte schöne Sommertag angekündigt. Beim Frühstück sitzend beiße ich mir gedanklich in den Hintern, dass ich mir nicht Urlaub genommen habe. Da dies so spontan leider nicht möglich ist, treffe ich die einzige richtige Entscheidung: Ich beschließe, bereits am frühen Nachmittag Feierabend zu machen und meine erste After-Work-Tour anzugehen.


Ein Ziel ist schnell gefunden: Die Brecherspitz über den unmarkierten Ostgrat soll es sein - aus Freising schnell erreichbar, überschaubare 550 Höhenmeter und doch nicht langweilig.

Ich parkte am Spitzingsattel und ging um 16 Uhr los. Wider Erwarten war der Himmel sehr bedeckt und auch der Wind frischte auf. Da man zunächst aber sowieso hauptsächlich durch Wald läuft, machte mir das nicht so viel aus.


Am Anfang geht es noch recht flach dahin, nach kurzer Zeit steilt das Gelände dann auf. Der Pfad ist jedoch jederzeit gut ausgeprägt.


Die "Schlüsselstelle", einen wenige Meter hohen, gestuften Felsabbruch, erreichte ich nach einer halben Stunde.


Bis auf die Ausgesetztheit (die sich aber auch in Grenzen hält), ist das Ganze unschwierig und löst sich relativ schnell in Wohlgefallen auf. Weiter geht's über einen schönen Pfad durch lichten Wald.


Immer wieder kommt man dabei nah an die Abbruchkante - ein Mindestmaß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte also vorhanden sein.


Weiter oben wird es nochmal "kraxeliger"...


... bevor man in offenes Gelände gelangt.


Wenig später (eine gute Stunde ab Parkplatz) erreicht man auch schon den höchsten Punkt.


Ich machte es mir gemütlich und genoss meine einsame Brotzeit - die beiden Jungs, die bei meiner Ankunft am Gipfel saßen, brachen schon bald auf.


Leider wehte der Föhnwind beständig, sodass es mir irgendwann zu kalt wurde. Nach guten zwanzig Minuten Pause brach ich daher wieder auf. Für den Rückweg nahm ich den Westgrat Richtung Firstalmen.


So ganz für den Abstieg entscheiden konnte ich mich allerdings noch nicht. Am Westgipfel ließ ich mich daher für eine weitere Pause nieder und genoss abermals die Abendsonne und die herrliche Ruhe.


Da es auch hier schnell kalt wurde, arbeitete ich mich schließlich schweren Herzens Stück für Stück nach unten - nicht jedoch ohne immer wieder stehen zu bleiben und die Stimmung einzusaugen.





Gegen halb acht erreichte ich den Parkplatz am Spitzingsattel, wo sich die Runde für mich schloss.

Schön, mal wieder in den Bayerischen Voralpen unterwegs gewesen zu sein!

 ***

Achtung: Ab dem Spätherbst oder bei Schneelage sollte der Ostgrat nicht begangen werden, da er mitten in einem Wald-Wild-Schongebiet liegt!

Kommentare

  1. Jetzt war ich schon so oft auf der Brecherspitze, aber noch nie über den Ostgrat. Danke für den Tipp, ist für's nächste Mal vorgemerkt! ;-)

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  2. Spannend ist auch der Rueckweg ueber einen Jaegersteig, der vom Grat oestlich der Ankelalm durch den Osthang des Brecherspitz zurueck zum Parkplatz fuehrt. Zuletzt in der beim Vermessungsamts herunterladbaren Wanderkarte von 1975 verzeichnet. Markiert, aber den meisten voellig unbekannt.

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