Teufelstättkopf: Wintertraum mit Pulverhang und Buckelpiste

Und wieder einmal hatten wir einen wunderschönen Tag in den Bergen - bisher zeigt sich der Winter wirklich von seiner besten Seite! Von Unterammergau ging's diesmal über die Kuhalm zum Teufelstättkopf.


Zunächst folgt man dafür der Rodelbahn zum August-Schuster-Haus. Kurz hinter dem Speichersee biegt man allerdings rechts ab in schönes Waldgelände und verlässt so den gut frequentierten Weg.



Die nach knapp anderthalb Stunden erreichte Kuhalm lädt zu einer ausgiebigen Brotzeitpause ein, vor allem, wenn sich die Sonne endgültig ihren Weg durch die Wolken kämpfen konnte. Dazu Ruhe und perfekter Pulverschnee - einfach nur geil!


Am liebsten wären wir gleich hier abgefahren, doch wäre das Gelände bei dem Schnee fast zu flach gewesen. Außerdem wollten wir ja einen Gipfel erreichen.



Wir setzten also unseren Weg über den Nordrücken des Teufelstättkopfs fort. Hier nutzten wir teilweise die große Steighilfe, denn das Gelände wird merklich steiler.



Weiter oben lichtet sich der Baumbestand und man hat einen schönen Blick in die umliegenden Berge.


Über einen immer schmaler werdenden Grat geht es dabei unentwegt dem Gipfel entgegen.


Lediglich auf den letzten Metern mussten wir die Skier abschnallen und zu Fuß gehen - wobei die allerletzten Meter ab dem Skidepot aufgrund des sehr festen Schnees sogar recht spannend waren.


Sieht man einmal vom ziemlich unförmigen Gipfelkreuz ab, bietet der Teufelstättkopf wirklich schöne Ausblicke. Sogar der Hochvogel war gut zu erkennen.





Bevor es endlich an die erste Abfahrt ging, legten wir noch einige Meter zu Fuß durch das felsige Terrain Richtung August-Schuster-Haus zurück. Vor der ersten Linksquerung, die anwesende Schneeschuhgeher mit den Worten "Da fährt doch niemand ab - außer die Freaks vielleicht" bewerteten, stiegen wir in die Bindung und fuhren auch noch die kleine Mulde des Sommerwegs ab. Statt dann rechts den bewaldeten und teils sehr schmalen Grat zu nehmen, entschieden wir uns für eine Querung nördlich davon. Hier mussten wir spontan gegen das Verlangen, den schönen Hang zum Kurztalgraben abzufahren, ankämpfen.

Nein, hier geht es leider nicht runter...

Rückblick zur Querung

Denn wir wollten ja noch zur Hütte. Nach ein paar Schritten Hochkanten lag diese auch wieder in unserem Blickfeld. Nur ein extrem zerfahrener und zertretener Hang trennte uns noch von der sonnigen Terrasse.


 

Dort gab es schließlich den obligatorischen Einkehrschwung - freilich nicht ohne vorherige Inspektion des Abfahrtshangs. Mit einigen Metern Abfahrt über die Rodelbahn würden wir noch genug Platz für unsere eigenen Spuren im Tiefschnee haben - yes!


Nach ausgiebiger Rast machten wir uns also für die finale Abfahrt fertig. Und zumindest bis hinunter zu den ersten Bäumen wurden wir nicht enttäuscht! Feinster Pulverschnee bei idealer Hangneigung - was gibt es schöneres?





Danach folgte mehr oder weniger Bäume-Slalom und flaches Gelände, das nur ein Laufenlassen in der Spur erlaubte. Nach Zusammentreffen mit der Rodelbahn machten wir leider auch noch den Fehler und folgten bei der Gabelung dem rechten Weg, da wir keine Lust auf die Gegensteigung der links abknickenden Variante hatten. So kamen wir auf die steile Strecke der Rodelbahn, die selbst in tadellosem Zustand nicht einfach zu fahren gewesen wäre. Bei den an diesem Tag vorhandenen "Monsterwellen" aber war es ein Kampf. Meter um Meter arbeitete ich mich auf dem schmalen Weg herunter. Weiter unten wurde es dann flacher, doch die Wellen blieben. Bei sowas bin ich immer heilfroh, dass ich als Optimistin vor allem die gute Seite sehe: Eine Kurzschwungübung unter erschwerten Bedingungen...

Fazit: Bei dieser Abfahrtsvariante eine eher aufstiegsorientierte Tour, die dabei jedoch wirklich etwas zu bieten hat. Die Kuhalm liegt einfach herrlich und auch der Gratweg zum Gipfel ist absolut empfehlenswert. Beim nächsten Mal würde ich allerdings auf eine Einkehr verzichten und über den Kurztalgraben abfahren, um dort hoffentlich mehr Tiefschneespaß zu haben. Außerdem kommt man so automatisch auf die flachere Variante der Rodelbahn.
  • Zeitbedarf: 2,5 Stunden Aufstieg ohne Pausen
  • Höhenmeter: gut 900
  • Lawinenwarnstufe: 2 (Gleitschnee)

Kommentare

  1. Sehr interssant. Wir waren im Herbst auf dem Teufelstättkopf und ich dachte mir, dass der Nordrücken doch gut mit Ski gehen müsste. Damit lag ich anscheinend richtig...

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