Erste Wintergefühle und stille Pfade im Estergebirge

Nachdem ich mir nach der letzten Wanderung vorgenommen hatte, bei der nächsten Tour ein einsameres Gipfelziel anzusteuern, fiel die Wahl für den
gestrigen Tag auf den Osterfeuerkopf (1368m) und die nicht markierte Überschreitung des Eckleitenkamms sowie des Ölrains (1542m) zum Ohlstädter Hirschberg (1660m). Aufgrund des angesagten Schmuddelwetters wäre wohl auch der Besuch des Tegernseer Hirschberges recht einsam gewesen, doch wir blieben bei unserer Entscheidung - auch wegen der Möglichkeit, bei allzu viel Regen und/oder Neuschnee nur den niedrigen Osterfeuerkopf zu besuchen und gleich wieder nach
Eschenlohe abzusteigen. Als wir jedoch gegen 12 Uhr den Gipfel erreichten, war es trocken und wir hatten die leise Hoffnung, dass es zumindest etwas aufklaren könnte. Also setzten wir
unseren Weg Richtung Ölrain fort. Dieser ist zwar nicht markiert, aber dank einer guten Pfadspur fast immer eindeutig zu finden. Er schlängelt sich dabei durch schönes Waldgelände und ist auch trotz mangelnder Fernsicht sehr reizvoll. Am Ölrain angekommen war dann leider klar, dass sich die Wolken wohl nicht mehr verziehen würden und wir am Gipfel des Hirschbergs keinerlei Aussicht hätten
genießen können. Auch war der Wiesenboden bereits dezent weiß gepudert, sodass der steile Anstieg zum Hirschberg aufgrund des rutschigen Untergrunds recht anstrengend geworden wäre.
Wir entschieden uns daher dafür, Richtung Wankhütte abzusteigen und fanden auf der Terrasse der benachbarten Jagdhütte ein schönes trockenes Plätzchen für eine gemütliche Brotzeit. Kalt wurde es allerdings trotzdem irgendwann (das Thermometer an der Eingangstüre zeigte 2 Grad), und so nahmen wir den Abstieg nach Ohlstadt in Angriff, dessen
Bahnhof wir gegen 16 Uhr erreichten. Abgeschlossen wurde die kalte und nasse, aber dennoch schöne Tour mit einem wunderbaren Sonnenuntergang - wenn auch nur vom Zug aus...

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