Bei Traumwetter auf den Schafreuter (2101m)

Was macht eine Bergverrückte wohl, wenn die DAV-Wettervorhersage folgendermaßen lautet: "Kaum Wolken und ungetrübte Fernsicht zwischen Arlberg und Karwendel, ein paar Wolken zwischen Ortler und Dolomiten, unterm Strich in diesen Regionen also nahezu perfektes Bergwetter"? Ganz klar, sie steigt auf einen Aussichtsgipfel! Eigentlich war ja der Wankspitz-Klettersteig geplant, aber wegen Krankheit des DAV-Tourenleiters wurde diese Tour leider abgesagt. Eine neue Begleitung für die Wanderung auf den Schafreuter im Vorkarwendel wurde mit Steffi vom Gipfelglück-Blog aber schnell gefunden.

Das Auto stellten wir am Parkplatz an der Oswaldhütte ab. Wer hier nicht vorher mal in die Karte geschaut hat, läuft Gefahr, einen wunderschönen 
Teil der Tour zu verpassen, folgt er einfach dem Schild am Parkplatz. Dieses führt den ahnungslosen Wanderer nämlich bis kurz vor die Moosenalm (also circa 700 Höhenmeter) wenig spannend, aber anstrengend auf einem steilen Fahrweg empor. Geht man vom Parkplatz allerdings ein kleines Stückchen an der Straße zurück, zweigt rechts ein schmaler Pfad ab, der sich durch einsames Waldgebiet schlängelt. Er ist 
zwar markiert, ein Schild taucht aber erst nach etwa anderthalb Stunden auf. Wer hier allerdings noch nicht weiß, wohin er unterwegs ist, der sollte meiner Meinung 
nach sowieso lieber zuhause bleiben... Irgendwann lichtet sich der Wald und man trifft auf den Fahrweg, den man jedoch schnell wieder verlässt. Über das Kälbereck und den Nordwestrücken geht es nun stetig, aber doch noch recht langwierig dem Gipfel entgegen. Oben angekommen überkommt einen dann ein Glücksgefühl, das sich nur schwer in Worte fassen lässt: Der Rundumblick ist bei klarem Wetter wirklich phänomenal! Hier sagen Bilder wirklich mehr als tausend Worte - auch wenn man leider die Gesamtheit der Gipfelschau nur schwer einfangen kann.

Nordwesten: links die Soierngruppe, im Hintergrund der Walchensee mit Heimgarten und Herzogstand

Norden: Sylvensteinstausee mit Benediktenwand

Osten: Ganz hinten, etwas links der Bildmitte der Guffert (2195m), weiter rechts das Rofangebirge
  
Südosten: Links nochmal das Rofan, rechts die Karwendelberge, ganz hinten die Hohen Tauern

Großglockner (links) und Großvenediger (rechts) im Zoom

Süden: Karwendel mit Lalidererspitze (2588m) ganz links und der schon recht schneebedeckten Birkkarspitze (2749m) links der Bildmitte, ganz rechts über dem Schneekar die Leutascher Dreitorspitze (2682m)

Im Zoom: Die bereits winterliche Zugspitze

 
Nur schwer konnten wir uns vom Panorama losreißen, doch uns erwartete ja auch noch Kuchen und Bier auf der Tölzer Hütte. Der Abstieg durch die Südflanke verlangt noch einmal Trittsicherheit, die kritischeren Stellen sind aber mit Seilen gesichert. Sehenswert ist natürlich der schöne Steinmanngarten, den man auf dem Weg passiert (Bild rechts mit Blick zurück zum Schafreuter). Nach einer leckeren Stärkung auf der sonnenverwöhnten Terrasse muss man sich dann für 
eine der beiden Abstiegsvarianten entscheiden. Wir wollten weder über den Aufstiegs- noch über den Fahrweg zurückgehen, also wählten wir den Steig zum "offiziellen" Parkplatz der Hütte. Auch ein schöner Weg, nur leider hat diese Runde den Nachteil, dass man im Tal gut dreieinhalb Kilometer an der Straße entlang zum Auto zurückgehen muss. 

  • Zeitbedarf: Mit großzügigen Pausen (allein am Gipfel sechzig Minuten) etwa 8 Stunden
  • Höhenmeter: 1200 sowohl im Auf- als auch im Abstieg

Kommentare

  1. Das ist ja traumhaft. Freue mich schon auf meine Wanderung / Bergtour im Oktober. Hoffentlich klappt das ja auch mit den Wanderschuhen und der Ausrüstung :)

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  2. Ja, es ist wirklich immer wieder total schön und bewegend, oben angekommen zu sein! Freue mich auch schon, und das mit den Schuhen muss vorher unbedingt klappen ;)

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