Gipfeltrilogie zwischen Tegernsee und Lenggries


Nachdem der DAV-Wetterbericht letzte Woche eine Schneehöhe von fast fünf Metern auf der Zugspitze meldete, stellten wir unsere geplante Guffert-Überschreitung erst einmal zurück und wählten ein Bergziel von bescheidenerer Höhe. Es sollte zur Tegernseer Hütte (1638m) gehen, die ich bereits letztes Jahr im Mai besucht hatte, damals aber Regen, Nebel und Schneefall eine Besteigung des Buchsteins ausschlossen und die normalerweise wunderbare Aussicht recht stark trübten.

Los gings am Samstag um halb zehn an der Bushaltestelle „Tegernseer Hütte“ (RVO-Bus 9550 von Tegernsee Bahnhof). Von dort wanderten wir zunächst durch Wald bis zu den Sonnbergalm Hochlegern, von denen man zum ersten Mal die wie ein Adlerhorst
zwischen den beiden Gipfeln von Roß- und Buchstein gelegene Hütte entdeckt (Bild links). Wir waren zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr alleine unterwegs, und auch in den Felswänden um die Hütte konnten wir zahlreiche Kletterer ausmachen (Bild rechts; zur Vergrößerung Bild normal anklicken >> dann Rechtsklick >> Grafik anzeigen >> Linksklick (Lupe) ins Bild). Für uns stand
allerdings „nur“ eine kleine, ab und zu mit Seilen gesicherte Kraxelpartie zur Hütte an. Kurz davor bogen wir dann links ab zum Roßstein (1698m), der für jedermann erwanderbar ist. Will man auch
dem Buchstein (1701m) aufs Haupt steigen, sollte man dagegen schwindelfrei sein und sich sicher im ersten Klettergrad bewegen können. Die Aufstiegsrinne, die direkt an der Hütte startet und auf dem Eingangsbild genau links der Fahne hochgeht, sieht vom Roßstein allerdings schlimmer aus als sie ist. Man findet stets gute Tritte und Griffe und sogar Ausweichen ist möglich. Im Vergleich zum Blankenstein-Normalweg braucht man für diesen Aufstieg außer Mut
und einer gewissen Vorsicht keine besonderen Kletterfähigkeiten. Von beiden Gipfeln hat man einen phantastischen Rundumblick, vor allem zum Achensee und ins Karwendel. Bevor es für uns weitergehen sollte, genehmigten wir uns noch eine kleine Stärkung auf der einzigen freien Bank der Hütte, direkt neben dem Handy-Ausschalthammer.



Buchstein-Gipfelkreuz, in der Bildmitte der Guffert, rechts der Achensee

Blick vom Buch- zum Roßstein, im Hintergrund das Wetterstein

Abstieg vom Buchstein


Da der Hüttenwirt von der Begehung des Altweibersteiges aufgrund von steilen Schneefeldern abriet, stiegen wir wieder über den gesicherten Südsteig ab, „bestiegen“ noch schnell den Boulderblock an der Abzweigung und machten uns dann auf den Weg über Mariaeck zum Seekarkreuz (1601m) – ein sehr schönes Wegstück, vor allem ab der Gabelung nördlich der Amperthalalm. Von der Lenggrieser Hütte nahmen wir dann den Grasleitensteig hinunter nach Lenggries, wo wir uns noch ein Eis inklusive bayerischer Country-Live-Musik gönnten!

Insgesamt sollte man für die Runde eine solide Kondition mitbringen, da nicht nur etwa 1200 Höhenmeter, sondern auch eine gewisse Strecke zu bewältigen sind. Vor allem der Abstieg nach Lenggries zieht sich. Wir haben mit einigen ausgiebigen Pausen circa neun Stunden gebraucht.

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