Der Frühling ist da!

Obwohl wir bereits Mitte April haben, kann man die Tour von letztem Sonntag wohl als allererste Frühlingswanderung des Jahres 2013 bezeichnen - wohlgemerkt noch mit einer Menge Schnee. Als Ziel hatten wir uns den Heimgarten (1790m), einen zu jeder Jahreszeit gut besuchten Berg, ausgesucht. Schon auf der morgendlichen Fahrt von München nach Ohlstadt steigerte sich die Vorfreude mit jedem Kilometer, den sich der Zug nach Süden bewegte: Schneebedeckte Berge ringsherum und mitten drin die imposante Zugspitze! Los gings dann erstmal recht steil durch Wald und mit nur kleinen Schneefeldern am Rand. Wir
witzelten schon darüber, dass wir die Schneeschuhe wohl umsonst mitgenommen hatten, bis uns jemand mit Skiern am Rucksack entgegenkam. Bei genauerem Hinsehen entpuppten sich diese allerdings als Langlaufski, wobei wir uns fragten, was man damit auf einem Berg macht. Je höher wir stiegen, desto weißer wurde es, und schließlich
beschlossen wir, mit Schneeschuhen weiterzugehen, da wir im nassen Altschnee doch ziemlich einsanken. Gleichzeitig war es unglaublich warm, sodass ich in hochgekrempelter Hose und T-Shirt herumstapfte. Endlich am Rauheck angekommen konnten wir dann auch die tolle Aussicht in der klaren
Luft genießen: Sowohl in südlicher, berglastiger Richtung als auch Richtung Norden nach München. Während wir bis hierher allein gewesen waren, nahm die Zahl der Wanderer ab dem Verbindungsgrat vom Rauheck zum Heimgarten (Bild unten) schlagartig zu.
Die meisten gehen wohl doch den direkteren Weg über die Bärenfleckhütte, welchen wir als unseren Abstiegsweg ausgesucht hatten. Ich kann beide Routen empfehlen, wobei ich jetzt gar nicht sagen kann, welche Richtung besser ist. Ich denke, unsere Wahl ist vielleicht die etwas bessere, da man beim Abstieg in der Nordflanke zwischen den beiden Gipfeln im steilen Schnee sehr viel Spaß
mit Abfahren haben kann - vorausgesetzt, die Lawinensituation ist nicht zu kritisch, dann geht man besser den Weg über die Wankalm zurück. Vor dem Abstieg stand aber zunächst noch der Heimgarten auf dem Programm, den wir über den teils verwechteten Grat erreichten. Auch am Gipfel selbst sollte man unbedingt
auf bodenlosen Schnee achten! (Auf dem Bild links erkennt man die Wechte unterhalb des Kreuzes.) Für den noch etwas ausgesetzteren Grat zu Herzogstand (Bild rechts) war leider nicht mehr genug Zeit vorhanden, was mich ein wenig traurig stimmte, da er gut machbar aussah. Die umwerfende Aussicht und der strahlend blaue Himmel entschädigten jedoch und ließen trübe Gedanken sofort verschwinden. Wäre der Wind nicht gewesen, hätte man es gut in kurzer Hose und T-Shirt aushalten können, vor einer Woche noch undenkbar! Ums Kreuz gab es außerdem einige schneefreie Felsen, sodass man es sich richtig gemütlich machen konnte. Erst um kurz vor vier machten wir
uns an den 1200 Höhenmeter betragenden Abstieg, welchen wir in etwa anderthalb Stunden bewältigten. Dabei war ich dann wieder um meinen Softshellhose froh, denn wir landeten nicht nur einmal auf dem Hosenboden. Die Schneeschuhe blieben übrigens am Rucksack, wirklich gebraucht hätten wir sie auf der gesamten Tour nicht. Es war im Aufstieg aber sicher angenehmer, und allein die verwirrten Blicke bei über 20°C in Ohlstadt am Nachmittag waren es wert ;)


Mein Mitwanderer Stefan hat die Tour auf hikr.org ebenfalls beschrieben.

Kommentare

  1. Was meinst du, wie die in Oberau erst geschaut hätten, wenn wir uns mit den Schneeschuhen am Rücken auch noch ein Eis gekauft hätten ;-) ?!?

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  2. ...Quatsch, natürlich die Leute in Ohlstadt, nicht die in Oberau ;-) .

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  3. Stimmt, davon wäre ein Bild noch klasse gewesen: Schneeschuhe am Rucksack, die Lawinenschaufel daneben und in der Hand ein fettes Eis :)

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