Der perfekte Winterwanderberg

"Perfekt" ist zwar ein hochtrabendes Wort, doch wenn man eine nicht allzu schwere Winter-Bergwanderung mit Gipfel, phantastischem Ausblick und gemütlicher Einkehr sucht, wird man beim Hirschberg (1670m) am Tegernsee sicher nicht enttäuscht. Vom Parkplatz an der Hirschbergstraße (765m) (hierher auch mit dem Bus von Tegernsee, Haltestelle "Scharling Hirschbergstraße") überwindet man die ersten circa 600 Höhenmeter
auf einer geräumten Forststraße, die als Rodelbahn genutzt wird - nicht gerade spannend, aber kraftsparend für den weiteren Anstieg im Tiefschnee. Ab Beginn der Materialseilbahn wird es dann erheblich steiler. In vielen, meist gespurten Kehren und am Ende mit Drahtseilen gesichert (Bild: beim Abstieg) geht es zum Gipfel des Kratzer (1545m) direkt oberhalb des Hirschberghauses. Der Weg kann sehr rutschig sein, gestern waren viele Stellen unter dem Schnee vereist. Mit Grödeln oder Steigeisen geht es sich da leichter.
Vom ersten Gipfelkreuz der Tour hat man dann bereits einen wunderbaren Blick z.B. zum Tegernsee, nach Rottach-Egern, zum Wallberg und sogar zu den weit entfernten Hohen Tauern. Wir hatten uns jedoch den Hirschberg vorgenommen und so ging es mit gebührendem Abstand an beein- druckenden Wechten (Bild unten) entlang in etwa vierzig Minuten
zum zweiten Gipfel unserer Tour (im Bild links ganz rechts außen). Glücklicherweise war auch dieser Weg gespurt, und trotz regelmäßigen Einsinkens in den Schnee kamen wir gut voran. Die Sonne hatte sich in den Bayerischen Voralpen entgegen zunächst aufkommender Hoffnung leider nicht so recht durchsetzen können, sondern beschien lediglich die
entfernten Dreitausender, was die Freude über die wunderbare Aussicht am Gipfel aber nur leicht trübte. Vom Hirschberg hat man wirklich einen phantastischen Rundumblick von den Tegernseer Bergen über Wendelstein, Wallberg,
Risserkogel, Blankenstein, den Hohen Tauern, Guffertspitze, dem Rofangebirge, Ross- und Buchstein bis hin zur Zugspitze (Bild links) und den umliegenden Bergen. Einfach nur traumhaft! Allein waren wir dort natürlich nicht, denn dank der guten Wettervorhersage waren auch viele Skitourengeher unterwegs. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast und -brotzeit schlugen wir den Rückweg ein, der uns mit einem kleinen Umweg am
Hirschberghaus vorbeiführte. Dort wurde noch einmal angestoßen und sich für den Abstieg gestärkt, den wir gegen 16 Uhr antraten. Für die steilen 200 Hm bis zum Beginn der Forststraße wollte ich erst die Eisen auspacken, doch mit ein paar harmlosen Ausrutschern ging es auch ohne. Wer keinen Rodel mitgenommen hat, hat von hier aus noch einmal eine Stunde Abstieg vor sich, der aber wie anfangs beschrieben absolut harmlos ist und auch im Dunkeln (mit Lampen!) begangen werden kann. So kamen wir um 17:45 Uhr wieder am Parkplatz an - inklusive ausgiebiger Pausen waren wir also sieben Stunden unterwegs gewesen.

Kommentare

  1. So sieht also der Winterabstieg aus ;-) Das habe ich wohl übersehen!
    LG
    Chris

    AntwortenLöschen
  2. Ja, wir sind vergangenes Wochenende auch den Sommerweg gegangen, weil er besser eingespurt war und die Lawinengefahr ja nicht sooo groß war. Im Winter sollte man natürlich den Winterweg nehmen, das steht auch an der Hütte. Er kommt direkt am Kratzer (Gipfelkreuz) raus bzw. fängt dort an. War letzte Woche aber tatsächlich schwer zu finden von oben :)

    Liebe Grüße

    Rebecca

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts